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Was sind die typischen Fragen in einem Vorstellungsgespräch und welche Antworten kommen gut an? Diese Frage wird mir häufig gestellt, weshalb ich im Folgenden sowohl auf die typischen Fragen im Bewerbungsgespräch eingehe, als auch auf Strategien, auf diese zu antworten. Für ausführliche Informationen zu den Themen Bewerbungsunterlagen verfassen und Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch kannst du auf meinen Videokurs bzw. mein Buch zugreifen oder ein persönliches Coaching mit mir vereinbaren.
Typische Fragen im Vorstellungsgespräch
1. Bitte stellen Sie sich vor.
2. Welche Qualifikationen bringen Sie für die Stelle mit?
3. Wieso haben Sie sich auf die Stelle beworben?
4. Personalisierte Frage(n) zu dem Lebenslauf; dies können interessierte
Fragen sein, wie z.B.
- Welche Tätigkeitsschwerpunkte hatten Sie in Ihrer letzten Anstellung?
- Wieso haben Sie sich für Ihren Studiengang entschieden?
- Wieso sind Sie aus Ihrem Heimatland nach Deutschland gezogen?
Möglich sind aber auch Stressfragen, die einen negativen Punkt aus Ihrem Lebenslauf aufgreifen, z.B.
- Wieso haben Sie eine Lücke in Ihrem Lebenslauf?
- Wieso sind Sie nur drei Monate in Ihrem ersten Job geblieben? Wieso
- haben Sie Ihr Studium nicht in Regelstudienzeit abgeschlossen?
5. Welche Stärken und Schwächen haben Sie?
6. Wie gehen Sie mit Kritik um?
7. Fachliche Fragen oder Schätzfragen.
8. Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen im Berufsleben um? Nennen Sie
uns ein konkretes Beispiel einer schwierigen Situation in der Vergangenheit,
und wie Sie damit umgegangen sind.
9. Nennen Sie uns eine Situation, in der Sie im Berufsleben einen Fehler gemacht haben und wie Sie damit umgegangen sind.
10. Was ist Ihre größte Leistung im bisherigen Berufsleben?
11. Wie würden Sie Ihren eigenen Arbeitsstil beschreiben?
12. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
13. Haben Sie noch Fragen an uns?
Antwortstrategien auf die typischen Fragen im Vorstellungsgespräch
Nachfolgend findest du Strategien, die dir helfen sollen, auf die Fragen im Vorstellungsgespräch zu antworten. Natürlich sind die Antworten auf Fragen im Vorstellungsgespräch sehr individuell und es ist wichtig, dass du authentische Antworten gibst, die deine Person repräsentieren. Die Antwortstrategien sollen dir Denkanstöße zur Beantwortung geben und Hintergrundinformationen dazu, welche Intentionen Personaler bei den Fragen haben und auf was sie achten.
Über die Antwortstrategien hinaus findest du zu jeder Frage eine Beispielantwort. Wir hatten uns ja als Beispiel den Lebenslauf und das Anschreiben von Erika Muster angeschaut, die sich auf die Beispielstellenausschreibung für eine Bereichsleiterstelle in der Software Entwicklung beworben hat. Erika Muster gibt nun also im Vorstellungsgespräch Antworten auf die Fragen, basierend auf ihrem Lebenslauf und der Stellenausschreibung.
Bitte stellen Sie sich vor.
Die Selbstpräsentation ist fast immer die erste Frage im Vorstellungsgespräch. Deine Performance hierbei wird stark zu dem ersten Eindruck, den Personaler und Führungskräfte von dir haben werden, beitragen. Da der erste Eindruck oft entscheidend ist, solltest du sich sehr gut auf diesen Teil des Vorstellunggespräches vorbereiten.
Bei dieser Frage wollen Personaler und Führungskräfte mehr über dich und deinen Lebenslauf erfahren. Schildere deinen Lebenslauf, achte jedoch darauf, diesen nicht „herunterzubeten“, sondern nur die für die Stelle und die Firma relevanten Stationen zu beschreiben. Besonders interessant für die Firma sind natürlich z.B. Studienschwerpunkte und Berufserfahrung, die im Bereich der Stelle sind. Diese Stationen deines Lebenslaufes solltest du hervorheben. Alle Bereiche deines Lebenslaufes, die nichts mit der Stelle zu tun haben (z.B. ein abgebrochenes Studium in einem anderen Bereich), musst du nicht erwähnen. In der Regel bietet es sich an, den Lebenslauf in chronologischer Reihenfolge zu schildern, angefangen mit deinem Studien- oder Ausbildungsabschluss. Gehe dann auf deine relevante Berufserfahrung ein und zum Abschluss eventuell darauf, wieso die Stelle interessant für dich ist, beziehungsweise wieso du besonders geeignet für die Stelle bist. Die Vorstellung deiner eigenen Person sollte, je nachdem wie viel Berufserfahrung du mitbringst, drei bis fünf Minuten dauern.
Welche Qualifikationen bringen Sie für die Stelle mit?
Auch auf die Frage nach deinen Qualifikationen für die Stelle solltest du dich besonders gut vorbereiten. Überlege dir, welche Qualifikationen aus Studium bzw. Ausbildung und Berufsleben du für die Stelle mitbringst. Analysiere hierfür die Stellenbeschreibung: welche der genannten Hard und Soft Skills bringst du mit und in welchen Aufgaben hast du bereits Berufserfahrung? Gehe hierauf ein.
Die Firma möchte wissen, wieso genau du der perfekte Kandidat für die Stelle bist. Der Idealfall für jede Firma ist, dass du bereits so viele Qualifikationen mitbringst, dass der Eindruck entsteht, dass du nicht viel Einarbeitungszeit benötigst. Deshalb ist es wichtig, genau auf die in der Stellenbeschreibung genannten Qualifikationen einzugehen. Übrigens: lasse dich nicht davon entmutigen, wenn du nicht alle der genannten Qualifikationen mitbringst. In der Stellenbeschreibung wird ein komplett idealer Kandidat beschrieben, die Firma erwartet nicht, dass die Kandidaten tatsächlich alle Qualifikationen mitbringen. Dass du zu dem Vorstellungsgespräch eingeladen worden bist, zeigt, dass du aus Firmensicht ein geeigneter Kandidat für die Stelle bist. Entsprechend selbstbewusst solltest du dich im Vorstellungsgespräch präsentieren.
Wieso haben Sie sich auf die Stelle beworben?
Für Firmen ist es wichtig, motivierte und begeisterungsfähige Mitarbeiter zu finden. Deshalb ist ein Klassiker der Interviewfragen, wieso du dich auf die Stelle beworben hast. Bei Beantwortung dieser Frage solltest du sowohl darauf eingehen, was dich an der Stelle, als auch an der Firma begeistert. Wenn du bereits Berufserfahrung in dem relevanten Bereich hast, kannst du dies auch als Motivation erwähnen. Informiere dich im Vorfeld des Gesprächs sorgfältig über die Firma. Nutze Quellen wie die Firmenhomepage, YouTube und Social Media. Du solltest sowohl die Eckdaten (Größe, Wirkungsbereich, Standorte, neuste Entwicklungen etc.) als auch die Werte und das Selbstverständnis der Firma kennen. Informiere dich zudem über neuste Entwicklungen der Firma und der Industrie.
Personalisierte Fragen zu dem Lebenslauf
Dies können interessierte Fragen sein, wie z.B.
· Wieso haben Sie sich für Ihren Studiengang entschieden?
· Welche Learnings haben Sie aus Ihrem Auslandsjahr in den USA mitgenommen?
· Wieso sind Sie aus Ihrem Heimatland nach Deutschland gezogen?
Möglich sind aber auch Stressfragen, die einen negativen Punkt aus dem Lebenslauf aufgreifen, z.B.
· Wieso haben Sie eine Lücke in Ihrem Lebenslauf?
· Wieso haben Sie Ihr Studium nicht in Regelstudienzeit abgeschlossen?
· Wieso sind Sie nur drei Monate in Ihrem ersten Job geblieben?
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Interviewer dir Fragen zu deinem Lebenslauf stellen. Dies können Fragen zu interessanten Stellen deines Lebenslaufes sein, aber auch kritische Fragen. Überlege dir im Vorfeld des Vorstellungsgespräches, welche Stellen deines Lebenslaufes Potential für diese Fragen bieten und wie du Entscheidungen argumentieren und begründen möchtest.
Interessierte Fragen zu deinem Lebenslauf beziehen sich meist auf außergewöhnliche Punkte deines Lebenslaufes oder darauf, wieso du bestimmte Entscheidungen getroffen hast. Dies können zum Beispiel Auslandsaufenthalte sein oder wenn du aus dem Ausland nach Deutschland gezogen bist, was deine Beweggründe hierfür waren. Es kann auch sein, dass du bestimmte Entscheidungen, wie einen Jobwechsel oder die Wahl eines Studiengangs, begründen sollst.
Natürlich kann es auch vorkommen, dass kritische Fragen zu deinem Lebenslauf gestellt werden. Die wenigsten Menschen haben einen „perfekten“ Lebenslauf vorzuweisen. Viele Lebensläufe bieten „Angriffsflächen“ für kritische Fragen, beispielsweise auf Grund von Lücken, sehr kurzer Beschäftigungsdauer oder abgebrochenen Studiengängen. Identifiziere vor dem Gespräch, welche Teile deines Lebenslaufes solche „Angriffsflächen“ bieten, und überlege dir, wie du diese begründen kannst. Solange du deine Entscheidungen nachvollziehbar und reflektiert begründen kannst, werden sie in der Regel kein Problem darstellen. Du solltest bei dem Vorstellungsgespräch jedoch Schwachpunkte im Lebenslauf nicht von dir aus erwähnen, sondern diese nur gut begründen, falls du danach gefragt wirst.
Welche Stärken und Schwächen haben Sie?
Die Frage nach Stärken und Schwächen ist ein Klassiker. Heutzutage wird sie nicht mehr bei jedem Vorstellungsgespräch gestellt, man sollte sich jedoch trotzdem auf diese Frage vorbereiten. In Bezug auf deine Stärken sollten du solche wählen, die für die Stelle relevant sind. Idealerweise nennst du Stärken, die in der Stellenbeschreibung als Soft Skills genannt sind. Gib jeweils ein Beispiel aus deinem bisherigen Berufsleben, das die Stärke betont. Wenn du dich z.B. auf eine Stelle im Marketing bewirbst und in der Stellenausschreibung Kreativität als gewünschter Skill genannt ist, könntest du diesen – sofern auf dich zutreffend – nennen. Als Beispiel aus deinem Berufsleben, das diesen Skill betont, könntest du z.B. kreative Werbekampagnen beschreiben, die du entworfen hast.
Bezüglich der Schwächen solltest du darauf achten, eine Schwäche zu benennen, die für die Stelle verzeihlich ist. Unpünktlichkeit oder Faulheit wird beispielsweise keine Firma gerne tolerieren. Wähle eine Schwäche, die tatsächlich eine Schwäche ist, und nicht eine als Schwäche getarnte Stärke wie z.B. Perfektionismus oder Ungeduld. Die gewählte Eigenschaft sollte tatsächlich eine deiner Schwächen sein, jedoch eine „moderate“ Schwäche, die dich nicht als Bewerber disqualifiziert. Clever ist es, eine Schwäche zu wählen, die keine hohe Relevanz für die Stelle hat. Wenn du beispielsweise aus dem Ausland kommst und noch nicht so gut Deutsch sprichst, die Firmensprache aber Englisch ist, könntest du als Schwäche deine Deutschkenntnisse nennen. Diese Schwäche ist geeignet, weil es sich tatsächlich um eine Schwäche handelt, sie aber für die Stelle keine zu hohe Relevanz hat.
Der Trick bei Fragen nach einer Schwäche ist es, zu betonen, wie du an der Schwäche arbeitest. Wenn du als Schwäche nennst, dass du noch nicht so gut Deutsch sprichst, könntest du z.B. betonen, dass du aktuell einen Deutschkurs belegst und in deiner Freizeit deutsche Zeitungen liest und Konversationstraining machst, um möglichst schnell Deutsch zu lernen. Somit „drehst“ du die Schwäche in eine Stärke um, indem du zeigst, dass du motiviert und ehrgeizig an ihr arbeitest. Es empfiehlt sich, drei Stärken und eine Schwäche zu nennen. Clever ist es, noch ein bis zwei Schwächen „im Petto“ zu haben, falls die Interviewer nach weiteren Schwächen fragen sollten.
Wie gehen Sie mit Kritik um?
Die Frage nach dem Umgang mit Kritik ist beliebt, da Firmen sicherstellen wollen, dass Bewerber kritikfähig sind. Firmen ist es wichtig, dass ihre Mitarbeiter mit Kritik umgehen können und Feedback als Chance sehen, sich weiterzuentwickeln und die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Keine Firma möchte Mitarbeiter, die Kritik persönlich nehmen oder verärgert reagieren.
Die Message sollte sein, dass du Kritik, wenn diese konstruktiv geäußert wird, als Chance siehst, dich selbst zu verbessern und weiterzuentwickeln. Du solltest mit deiner Antwort zeigen, dass du kritikfähig bist und Kritik nicht persönlich nimmst, sondern gerne bereit bist Feedback anzunehmen, um dich auf dieser Basis zu verbessern. Du könntest auch sagen, dass du aktiv Feedback einforderst, zum Beispiel nach Beendigung eines Projektes, um zu erfahren, welche Punkte du in Zukunft verbessern kannst.
Fachliche Fragen oder Schätzfragen
Natürlich werden häufig auch fachliche Fragen gestellt, um deine Eignung für die Stelle zu evaluieren. Schau dir anhand der Stellenbeschreibung genau an, welche Arbeitsbereiche die Stelle umfasst und überlege, welche fachlichen Fragen möglicherweise gestellt werden und wie du hierauf antworten kannst.
Manchmal kommt es vor, dass Arbeitgeber Schätzfragen stellen. Wenn du dich z.B. bei einer Airline bewirbst, könnte es sein, dass du gefragt wirst, wie viele Flüge die Airline pro Jahr durchführt.
Bei diesen Fragen ist es in der Regel unmöglich, die genaue Antwort zu wissen. Darauf kommt es Firmen auch nicht an. Wichtig ist, dass du ruhig bleibst und dein logisches Denkvermögen unter Beweis stellst. Lass dein Gegenüber an der Herleitung der Lösung teilhaben. Auch für diese Art von Aufgaben ist es wichtig, dass du dich zuvor mit der Firma und ihren Produkten beschäftigst hast. Bei der Beantwortung der Beispielfrage kannst du z.B. mit deinem Wissen glänzen, über wie viele Flugzeuge die Airline verfügt. Dann könntest du schätzen, wie viel Prozent der Flugzeuge täglich im Einsatz sind, unter Berücksichtigung der Ruhezeiten, Reparaturarbeiten etc. Im Anschluss könntest du dies auf die Flüge pro Monat und schließlich pro Jahr hochrechnen. Selbst wenn deine Antwort weit entfernt von der Realität ist, hast du bewiesen, dass du ruhig, strukturiert und logisch an die Fragestellung herangetreten bist.
Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen im Berufsleben um? Nennen Sie uns ein konkretes Beispiel einer schwierigen Situation in der Vergangenheit und wie Sie damit umgegangen sind.
Manchmal fragen Firmen nach schwierigen Situationen aus dem Berufsleben und wie du mit diesen umgegangen bist. Die Firma möchte sichergehen, dass du auch in schwierigen Situationen und unter Stress einen „kühlen Kopf behältst“ und fokussiert sowie lösungsorientiert arbeitest.
Je schwieriger die Situation war und je kompetenter du diese gelöst hast, desto besser wird der Eindruck sein, den du hinterlässt. Natürlich ist es auch clever eine Situation zu wählen, für die du nichts konntest. Lege den Fokus deiner Antwort darauf, wie kompetent du die Situation gelöst hast und eventuell wie dies die Firma vorangebracht hat. Pluspunkte sammelst du auch, wenn du beschreibst, was du aus der Situation gelernt hast.
Nennen Sie uns eine Situation, in der Sie im Berufsleben einen Fehler gemacht haben und wie Sie damit umgegangen sind.
Wie alle Fragen, die auf etwas negatives abzielen, gehört auch die Frage nach einem Fehler, den du im Berufsleben gemacht hast, zu den Herausforderungen eines Vorstellungsgesprächs. Bei dieser Frage ist es zum einen entscheidend, einen Fehler als Beispiel zu wählen, der nicht allzu schwerwiegend war, und hervorzuheben, wie professionell und kreativ du die Situation gelöst hast. Wichtig ist es auch deine „lessons learned“ zu beschreiben, also was du aus dem Fehler gelernt hast bzw. welche Lehren du hieraus gezogen hast. Somit antwortest du zwar ehrlich auf die Frage, hinterlässt aber einen positiven Eindruck, da du deine Problemlösefähigkeit und dein Reflexionsvermögen betonst. Clever ist es auch, einen Fehler zu wählen, der nicht allzu relevant für die Stelle ist.
Was ist Ihre größte Leistung im bisherigen Berufsleben?
Die Frage nach den größten Leistungen in deinem Berufsleben ist deine Chance, zu glänzen. Überlege dir eine Leistung, die sowohl eindrucksvoll als auch relevant für die Stelle ist. Es sollte bestenfalls eine Leistung sein, die im Bereich der Stelle erbracht wurde. Gerne gesehen sind natürlich Leistungen die messbar zu einem Gewinn der Firma oder zu einer Kostenreduzierung beigetragen haben.
Wie würden Sie Ihren eigenen Arbeitsstil beschreiben?
Manchmal möchten Interviewer, dass du deinen Arbeits- bzw. falls du dich für eine Stelle mit Personalverantwortung bewirbst, deinen Führungsstil, beschreibst. Auch bei der Beantwortung dieser Frage lohnt sich ein Blick in die Stellenbeschreibung.
Wenn in der Stellenbeschreibung Soft Skills genannt sind, die sich auf den Arbeits- oder Führungsstil beziehen und auf dich zutreffen, macht es Sinn, sie zu benennen und jeweils mit einem Beispiel aus deinem Berufsleben zu belegen. Wenn in der Stellenbeschreibung zum Beispiel „eigenverantwortliche Arbeitsweise“ als eine gewünschte Kompetenz von Bewerbern genannt wird, könntest du diese Qualität zusammen mit einem Beispiel aus deinem Berufsleben nennen.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Die Frage danach, wo man sich in fünf Jahren sieht, ist ebenfalls ein Klassiker. Firmen möchten auf der einen Seite motivierte und ehrgeizige Mitarbeiter haben, aber auf der anderen Seite auch sichergehen, dass diese in der Firma bleiben und die Firma nicht als „Sprungbrett“ in eine andere Firma nutzen wollen. Da die Einarbeitungszeit für Firmen aufwendig und kostspielig ist, suchen sie Kandidaten, die vorhaben, langfristig für die Firma zu arbeiten. Du solltest mit deiner Antwort entsprechend zeigen, dass du ehrgeizig bist, aber auch vorhast, in der Firma zu bleiben. Deshalb wäre es z.B. denkbar zu sagen, dass man sich in fünf Jahren in demselben Bereich, jedoch auf einer höheren Position sieht.
Haben Sie noch Fragen an uns?
Zum Abschluss des Vorstellungsgespräches werden Bewerber gefragt, ob sie noch Fragen an die Firma haben. Es ist sehr wichtig, dass du einige Fragen vorbereitest, da dies zeigt, dass du interessiert, kritisch denkend und vorbereitet bist. Zudem ist es für dich die Möglichkeit, „den Spieß umzudrehen“ und die Firma besser kennenzulernen. Am Ende des Tages sollte nämlich nicht nur die Firma ihre Entscheidung treffen, sondern auch du solltest für dich überlegen, ob du dir vorstellen kannst, bei diesem Arbeitgeber zu arbeiten.
Damit du der Firma zum Abschluss des Vorstellungsgespräches zwei bis drei Fragen stellen kannst, macht es Sinn, dass du dir im Vorfeld vier bis fünf Fragen überlegst, da sich im Laufe des Vorstellungsgespräches oftmals bereits einige Fragen klären können. Bringe die Fragen ruhig auf einem Notizblock mit und nimm diesen zur Hand, falls du dir unsicher bist, ob du dich durch die Aufregung an alle Fragen erinnerst.
Die Fragen sollten nicht strategisch gewählt werden, sondern dazu dienen, sich ein besseres Bild von der Stelle und der Firma zu machen. Überlege deshalb, welche Fragen aus deiner Sicht offengeblieben sind, um deine Entscheidung für oder gegen die Stelle zu treffen.
Folgende Fragen werden beispielsweise gerne von Bewerbern gestellt:
· Wie sieht die Einarbeitung in Ihrem Unternehmen aus? Wer übernimmt diese?
· Wie werden meine Tätigkeitsfelder konkret aussehen?
· Welche Chancen und Möglichkeiten auf Fort- und Weiterbildungen gibt es?
· Wie groß ist das Team?
· Ist es möglich, vom Home Office aus zu arbeiten?
· Wäre es möglich, sich den Arbeitsplatz anzusehen und die Kollegen kennenzulernen?
· Was sind die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess? Wann kann ich mit einer Rückmeldung rechnen?